Die Liste der Gratulanten war ellenlang. Ziemlich genau zwei Monate nach Bau-Auftakt feierten die Fußballer der Sportfreunde Wanne am Wochenende die Eröffnung ihrer neuen Kunstrasenanlage an der Wilhelmstraße. Ihr Fußball-Wohnzimmer erstrahlt nunmehr in sattem dunkelgrün.
Zweifarbige Fasern und ein gekräuseltes Design verleihen dem Platz eine Optik, die natürlichem Rasen schon erstaunlich nahe kommt. An der Wilhelmstraße - und auch beim VfB Börnig an der Schadeburgstraße - kommt dieses moderne Produkt erstmals überhaupt in Herne zum Einsatz. Während in Börnig in der kommenden Woche das Gras verlegt wird, ist der Teppich in Wanne nunmehr zum Kick freigegeben. Bereits am Wochenende konnten sich alle Sportfreunde erstmals darauf austoben.
Am Samstag lud der Verein zudem zu einem offiziellen Akt. Nicht nur SFW-Vorsitzender Markus Rohmann drückte seinen Dank gegenüber allen am Bau Beteiligten aus, auch Hernes Bürgermeister Erich Leichner lobte in einer kurzen Rede das vollendete Werk. Sportausschuss-Vorsitzender Kai Gera unterstrich zudem noch einmal den Mut des Vereins, ein derartiges Projekt angepackt zu haben. OB-Kandidat Thomas Reinke gehörte ebenso zu den Gratulanten wie Ex-Sportamtsleiter Ede Belker und Peter Stopka, ein Sportfreunde-Urgestein, der in den 50er-Jahren in Wanne und später dann als Profi bei Alemannia Aachen kickte. Er fühle sich „wie zu Hause", so Stopka bei seiner Stippvisite im Ruhrgebiet.
Ehrengast Peter Stopka zu Gast bei den Sportfreunden Wanne-Eickel.
Viele Vereine ließen es sich ebenfalls nicht nehmen, dabei zu sein. Firtinaspor Wanne rückte sogar in voller Mannschaftsstärke an. Nach einer guten Dreiviertelstunde war es dann genug der warmen Worte und des verdienten Applauses. Um 13.48 Uhr erklärte Markus Rohmann den neuen Rasenteppich offiziell für eröffnet.
Der Vorsitzende, wie manch anderer Sportfreund auch, war sichtlich gezeichnet von den Strapazen, die sich in den letzten Tagen noch zugespitzt hatten. Da wurden ganz offensichtlich körperliche wie mentale Grenzerfahrungen gesammelt. Doch unterm Strich meisterte der Verein sein Riesenprojekt mit Bravour - einschließlich Rohmanns Eröffnungs-Rede.
Sebastian Saitner, Trainer der ersten Mannschaft, zeigte sich mit seinem Co André Fuchs ebenfalls glücklich darüber, dass es geschafft ist. In den vergangenen Wochen baute die Mannschaft in erster Linie auf dem Tartan-Kleinfeld neben der Baustelle, oder auch auf der „Ponte" beim TV Wanne 85 ihre Fitness auf. Jetzt geht es wieder normal weiter. Und dass bereits am Mittwoch Westfalenligist und Nachbar DSC Wanne-Eickel zur Erstrundenbegegnung im Kreispokal in der „neuen" Mondritterarena aufläuft, macht die Freude auf den neuen Spielbelag nur umso größer.